1767, 1. Erweiterung: 1824, 2. Erweiterung: 1869
Mistelbach, Hofstraße 6
Geschichte / Beschreibung / Bedeutendes
Das mehrfach erweiterte und offensichtlich auch in seiner Nutzung veränderte - jetzt leer stehende - Bauernhaus hat die Schmuckelemente am Nordgiebel. Diese bleiben heute meist unentdeckt. Wegen der vor Jahren verlegten Durchgangsstraße ist die Hofstraße, zu der hin der Schmuckgiebel ausgerichtet ist, zu einer weniger beachteten Nebengasse geworden.
Spitzgiebelfenster
Die am reichhaltigsten ausgeschmückte Fensterschürze befindet sich unterhalb der reich profilierten Fensterbank des Spitzgiebelfensters, das durch gewellte, gespiegelte Bögen und geohrte Faschen besonders betont wird. Dem Anschein nach liegt auf einer größeren, rechts und links sich elegant verjüngenden Schürze, die die seitlichen, mit Blattranken gefüllten Bänder integriert, eine kleinere, innen halbkreisförmig ausgeschnittene zweite Schürze. Die starken, in einer Blüte zusammenlaufenden Ranken betonen diesen Ausschnitt, in den weitere zartblättrige Ranken im Hochrelief „gestickt“ erscheinen. Sowohl die gewellten Schürzenbögen wie auch die schmalen seitlichen Bänder enden jeweils mit einer stilisierten Quaste.
Abseitenfenster
Die M-förmige Laibung betont zusammen mit einer dicken, sich verjüngenden und gestuften Fensterbank sowohl die kleinen Abseitenfenster wie auch die glatte, zweilagige, unverzierte Schürze, an der je drei stilisierte Quasten baumeln.
Mittlere Fensterschürzen
Die M-förmige, profilierte und geohrte Fensterlaibung und die dicke, sich verjüngende, abgestufte Fensterbank erhöhen die eher schlicht gehaltene Fensterschürze: Die hier nur durch florales Dekor angedeuteten seitlichen Bänder fehlen. Der Bereich gehört bereits zur glatten, am unteren Rand leicht gezackten Schürze, an der drei einfache Quasten hängen. Auf dieser liegt ein zweites, kleineres, gezahntes Schürzenfeld. Blumen im abgerundeten Schild werden hier von Blattwerk mit Blüten umrankt.